Cartoixa de Montsalvat; Blanc de Montsalvat; Priorat – La Vilella Alta; 2018 weiß;
14°; Grenache Blanc und Macabeu
Tag 1: Dunkles Graugelb mit tollen Reflexen, leuchtend. Leicht offene, blumige Nase, am Gaumen ebenso ein Blumenbeet, aber auch stahliges exotisches Obst, Litschi aus der Dose, Honigmelone und weiße Johannisbeeren. Üppig und komplex in der Aromatik, ein Pfauenrad beim Schlürfen, knackig und würzig. Im Abgang etwas Mandeln und ein paar wenige bittere Chicorée-Noten. Sehr vielversprechend und spanend. Gutes Entwicklungspotential. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.
Tag 2: Ausgewogener und in bester Harmonie. Zeigt Eleganz, aber auch Druck. Sehr auf der blumigen Seite, trinkt sich sehr gut. 95+/100 Th. Großer Wein.
Tag 3: Unverändert zum Tag 2. 95+/100 Th. Großer Wein.
(01/2022)
94+; 95+; 95+ = 94,67+++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.
Ficaria Vins; Irur Blanc; Terol – Arenys de Lledó; 2017 weiß;
14,5°; 100% Grenache Blanc aus der Gemarkung Arenys, ausgebaut in der Amphore; Fl.N° 161 von 932
Tag 1: Sattes dunkles Goldgelb mit schönem Funkeln. Eine leicht offene Nase, aber am Gaumen geht die Post ab. Sehr komplexe und wandelbare Aromatik, ein Erzählwein. Eine honigsüße exotische Frucht mit mineralisch frischem Nachhall, lang. Ein Erlebnis, tief und ausgewogen. 96+/100 Th. Großer Wein.
Tag 2: Unverändert, toll zu trinken. Schließt komplett an die Eindrücke früher getrunkener Flaschen an. Ein toller Erlebniswein. 96+/100 Th. Großer Wein.
Tag 3: Unverändert. 96+/100 Th. Großer Wein.
(01/2022)
96+; 96+; 96+ = 96+++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.
Ripoll Sans; Escanya-Vella; Priorat – Vi de la Vila de Gratallops; 2014 weiß;
13,5°; überwiegend Escanya-Vella alte Reben aus eigenen Lagen in der Gemarkung Gratallops; 583 Flaschen
Tag 1: Dunkles leuchtendes Goldgelb, eine offene und aus dem Glas wabernde Nase. Tief und mystisch, leise, verspielt und animierend. Am Gaumen sehr frisch und mineralisch, dazu viele florale Noten und auch eine exotische Frucht. Schnittig und mit Druck, ein Erlebniswein. Honig (das Aroma ohne die Süße) trifft Stein im Nachhall. 97+/100 Th. Weltklassewein.
Tag 2: Unverändert. Eine schöne Frische. Tief und mit sehr komplexer Aromatik, sich immer neu wandelnd. Ein großartiger Erlebniswein, der zu den Besten aus dem Priorat in Weiß gehört. Klasse! 97+/100 Th. Weltklassewein.
Tag 3: Unverändert. 97+/100 Th. Weltklassewein.
(01/2022)
97+; 97+; 97+ = 97+++/100 Th. = 97/100 Th. Weltklassewein.
Eine Freundin hatte mir einen Gemüserettich und einen Meerrettich geschenkt, gerade Meerrettich hatte ich aber noch nie als frische Wurzel zubereitet. Nun sollten aber die Rettiche auch verarbeitet werden…
In einem Gemisch aus Olivenöl und Butter schmorte ich das Fleisch vom Bio-Angus-Rind an (in Würfel, etwas kleiner als Gulaschstücken geschnitten), dann von der Flamme nehmen, bunter frisch gestößelter Pfeffer und einen Löffel Kräuter der Provence dazu. Den Meerrettich fein gerieben darüber, den langen weißen Rettich grob geraspelt dazu, einen Becher Schmand und eine Drittelflasche weißen einfachen Sauvignon Blanc – Kochwein dazu (aus dem Rossmann-Sortiment), alles gut umrühren und auf kleiner Flamme schmoren, bis das Fleisch butterzart und gar ist.
Als Beilage Kartoffeln oder Pasta dazu.
Ich hatte vorab die Frage gestellt, welche Weine sich dazu empfehlen würden, die ich im Keller habe und nicht erst besorgen muss. In der Diskussion wurde angeregt, dass ich doch am Besten was Weißes aus dem Priorat / Montsant probieren solle, denn viele der anderen Tipps hätte ich tatsächlich nicht greifbar gehabt. Jura wäre noch eine Alternativerfahrung gewesen, auch ein spezieller Riesling wurde mir empfohlen, den ich aber bereits getrunken hatte.
Also schaute ich im Trinkregal nach passenden Weißen aus meiner Lieblingsgegend… und öffnete nicht einen, sondern drei – auch weil das Essen so viel wurde, dass ich von dem Topf drei Tage zehren konnte.
Prinzipiell passten alles drei Weine (über je 3 Tage getrunken und mit dem Essen begleitet, allerdings mit verschiedener Beilage) sehr gut, durch den Schmand war das Ganze auch deutlich weniger scharf als anfangs befürchtet. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Weine durch die Essensbegleitung an aromatischer Intensität gewannen, auch dem Austrinken der Gläser nach dem Essen waren die Weine intensiv von einer üppigen Aromatik geprägt, was mir sehr gut gefiel.
Solo nach dem Essen drehte allerdings der Irur Blanc am Meisten auf, da kam dessen leichte Fruchtsüße noch besser zum Tragen und das Trinken des Weines war von einem hohen Spaßfaktor geprägt.
Aber auch der Escanyavella war als Solist nach dem Essen eine großartige Erfahrung, denn er war insgesamt von einer Tiefe und Komplexität geprägt, wie sie nur die Allerbesten weißen aus der Gegend zeigen.
Insgesamt also eine tolle Sache, so dass ich diese gern hier mit meinen Lesern teilen möchte. Vor allem, da hierzulande das weiße Priorat / Montsant immer noch deutlich unterbelichtet ist. Solche Weine aber haben doch unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient.