ist das für niemanden wirklich lustig. Und genau das haben in sehr vielen Gegenden Deutschlands die Menschen in den letzten Tagen erfahren müssen. Für viele ist das Wasser bereits wieder auf dem Rückzug, aber die Probleme fangen jetzt erst an.
Aber auch bei uns vor der Nase hat das Saalehochwasser Verheerendes angerichtet. Klar könnte ich auch in Dresden die Not lindern helfen, aber ich entschloß mich, die Idee zu nutzen, um hier bei mir vor der Haustür „zu kehren“, wohlwissend, dass eine Kiste Wein nicht viel mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein bedeutet. Dennoch ist das in diesen Tagen eines rapiden Umsatzeinbruches auch für mich schon nicht wenig. Dafür bin ich von den Wassermassen persönlich grade noch mal so verschont geblieben.
Hochwasser 2013 Bornstraße u.U.
Wir haben hier allein in Bernburg etliche Gastronomen, die ähnlich wie die Opfer des Elbhochwassers vor dem Nichts stehen. Auch hier hängen Existenzen und Schicksale dran.
Beim MBSV Wasserwandern Bernburg e.V. gibt es einen privaten Gastronomen als Pächter, aber der Verein bietet auch einen Campingplatz und Zimmer zur Übernachtung an. In letzteren habe ich bereits Leute unterbringen können, die bei mir zur Verkostung waren und diese waren so begeistert von der einfachen touristischen Unterkunft aber in paradiesischer Lage, das sie gern wieder kommen wollen. Nun steht eine nächte Probe an, aber noch letzten Donnerstag, eine Woche nach dem Hochwasserscheitel konnte man immer noch nicht an das Gelände, ohne knietief durch Wasser waten zu müssen.
Heute bin ich dann mal gucken gegangen, schon ahnend, dass es mit einer Unterbringung Ende Juni dort nichts wird. Aber wenigstens mit einer kleinen Flaschenspende unterm Arm. Man war erstaunt, dann aber erfreut über diese Geste. „Sie sind der Erste außerhalb der Vereinsmitglieder, der uns hier hilft und nach uns fragt“, so die Worte des Gaststättenpächters, der schon mehr als drei Wochen ohne Umsatz klar kommen muss. „Offizielle Hilfe wurde bislang abgelehnt, weil ich Gewerbetreibender bin. Wäre ich hier als Bewohner gemeldet, hätte mir eine Soforthilfe zugestanden, so muss ich zusehen…“ Versichert ist das Gelände natürlich nicht, der Verpächter hat in der Richtung nichts unternommen und auch der Pächter bekäme kaum eine bezahlbare Police, denn als Bootshaus ist man eben direkt am Fluß. Normale Hochwasser sind noch zu händeln, aber das hier war nicht normal, eine ähnliche Höhe gab es zuletzt vor etwa 400 Jahren hier an der Saale.
Wenn Leser meines Blogs analog des Elbeprojektes auch Gastronomen hier an der Saale unterstützen wollen, die vor einem ähnlichen Dilemma stehen, wie der Wasserwanderverein in Bernburg mit seiner Vereinsgaststätte, dann können sie mir gern Weinpakete zusenden oder mitbringen oder auch eine Geldspende an mich unter dem Stichwort „Hochwasserhilfe – Wein gegen die Wassermassen – Saale“ überweisen – in dem Falle lasse ich für den Wert der Spende den Gastronomen Weine aus meiner Selektion zukommen.
Solche Hilfsaktionen sind natürlich immer da effektiv, wo lokal und direkt etwas getan werden kann. Aus dem Grunde rufe ich auch andere Händler oder Weinliebhaber in den Katastrophengebieten auf, analog in ihrem Umkreis tätig zu werden.